SLOWATHLON der besonderen Art - Nebel, Berge und Kärntner Reindling
- Herbert Zauner
- 10. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Sept.

Es war wieder einer dieser Tage am See, an denen Bewegung angesagt war – nicht weil ich musste, sondern weil es einfach viel zu schön ist, um nur faul auf der Liege zu liegen. (Zumindest vorerst!)
Laut Wetterbericht sollte sich der Nebel gegen 11:00 Uhr verflüchtigen. Und tatsächlich: Hochnebel und Schwimmen, das passt zusammen! Wer das einmal erlebt hat – diese mystische Stimmung, das Wasser ruhig, der See wie für einen alleine reserviert – der weiß, wovon ich rede. Keine Menschen, keine Boote, keine SUP’s - nur ich, meine inzwischen liebgewonnenen Fische und das eine oder andere unbekannte Wasserwesen, das lieber nicht näher vorgestellt werden möchte. Für mich ist so ein Frühmorgenschwumm einfach ein Genuss pur.
Zweite Disziplin: Radeln mit Hindernissen
Nach dem Schwimmen kam wie immer die zweite Disziplin – die Radtour. Heute gemeinsam mit Christina, was die ganze Sache gleich doppelt schön macht.
Ich hatte eine Route ausgesucht, die ich schon kannte und von der ich wusste: auch sie würde Freude daran haben. Immer wieder tauchte in der Ferne unser Ziel auf – der Pyramidenkogel.
Natürlich machten wir Halt an diesem kleinen, traumhaften Teich, wo man automatisch stehen bleiben muss. Frösche quaken, Vögel zwitschern, sonst nichts. Man vergisst die Zeit, lässt die Seele baumeln – und dann rollt man doch wieder weiter.

Doch kurz vor dem Ziel, etwa 50 Höhenmeter unterm Pyramidenkogel, dann die Schikane: ein Tor. Für Fußgänger kein Problem, für Radfahrer allerdings so unüberwindbar wie die Alpen ohne E-Bike. Zu hoch, zu schwer, keine Chance.
Plan B: Ich versuchte es zu umgehen – Fehlanzeige. Plan C: Umkehren? So knapp vorm Ziel? Und dann kam – wie im Drehbuch – ein anderer Biker. Gemeinsam schoben wir die Räder unter dem Tor durch. Es ging! Warum dieses Tor dort steht? Keine Ahnung. Will man Biker vergraulen? Hätte ein Schild im Tal nicht genügt? Ich werde bei der Gemeinde nachfragen.

Aber: die Freude ließen wir uns nicht nehmen. Oben angekommen, gönnten wir uns einen „sauren Radler“ (Bier mit Mineralwasser – der beste Durstlöscher nach so einer Tour!). Und während hunderte Menschen mit PKW und Bus heraufgekarrt wurden, konnten wir uns immerhin rühmen: wir sind sportlich hier heraufgekommen!


Dritte Disziplin: Liegestuhl & Reindling
Danach ging’s bergab – im wahrsten Sinn des Wortes. Ein kurzer Stopp bei ein paar Zwetschkenbäumen (die Taschen waren danach gut gefüllt) und zurück zum See. Dort begann die dritte Disziplin: Relaxen. Liegestuhl, Sonne, Vitamin D tanken, zwischendurch ins Wasser hüpfen, wieder zurück auf die Liege. Auch das kann anstrengend sein – aber auf die gute Art.
Der wahre Höhepunkt aber: ein Kaffee mit einem echten Kärntner Reindling. Ich selbst werde mich wohl nie als Konditor versuchen – aber ich habe das Rezept organisiert. Für alle, die Lust auf ein Stück Kärnten auf dem Kuchenteller haben wollen: bitte sehr, schnappt euch die Küchenmaschine und los geht’s!
„Die Moral von der G’schicht: Wer in Kärnten einen Slowathon versucht, muss nicht nur schwimmen, radeln und relaxen können – sondern auch wissen, wie man ein scheinbar unüberwindbares Tor austrickst.“







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